• Exzessive Schläfrigkeit während des Tages und Schlafanfälle, die nicht durch eine unzureichende Schlafdauer erklärbar sind. Oder ein verlängerter Übergang zum Wachzustand (Schlaftrunkenheit).
• Täglich, länger als ein Monat, oder wiederkehrende Perioden kürzerer Dauer. Deutliche Erschöpfung oder eine Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten.
• Keine zusätzlichen Symptome, die auf Narkolepsie (Kataplexie, Wachanfälle, hypnagoge Halluzinationen) oder Schlafapnoe hindeuten.
• Fehlen eines neurologischen oder internistischen Zustandsbildes, das für die Somnolenz während des Tages ursächlich sein kann.
Eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus ist definiert als Mangel an Synchronizität zwischen dem individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus und dem durch die Umgebung erwünschten Schlaf-Wach-Rhythmus. Dies kann Schlaflosigkeit und Hypersomnie zur Folge haben.
• Das individuelle Schlaf-Wach-Muster ist nicht synchron mit dem Schlaf-Wach-Rhythmus, der für eine bestimmte Gesellschaft normal ist und von den meisten Menschen der gleichen Kultur geteilt wird.
• Als Folge dieser Störung erlebt die betroffene Person Schlaflosigkeit während der Hauptschlafperiode und Hypersomnie während der Wachperiode, fast täglich für mindestens 1 Monat lang, oder wiederkehrend für kürzere Zeiträume.
• Ungenügende Dauer, Qualität und der Zeitpunkt des Schlafes verursachen deutliche Erschöpfung oder behindern die Alltagsaktivitäten.
Schlafwandeln ist ein Zustand veränderter Bewusstseinslage, in dem Phänomene von Schlaf und Wachsein kombiniert sind. Es besteht eine Häufung während des ersten Drittels der Nacht. Es besteht erhöhtes Verletzungsrisiko.
• Das vorherrschende Symptom ist ein ein- oder mehrmaliges Verlassen des Bettes und Umhergehen meist während des ersten Drittels des Nachtschlafes.
• Während der Episode hat die betreffende Person meistens einen leeren starren Gesichtsausdruck, reagiert verhältnismäßig wenig auf die Bemühung anderer, das Geschehen zu beeinflussen, oder mit ihr Kontakt aufzunehmen und ist schwer aufzuwecken.
• Nach dem Erwachen (entweder nach dem Schlafwandeln, oder am nächsten Morgen) besteht keine Erinnerung an die Episode.
• Innerhalb weniger Minuten nach dem Aufwachen von der Episode besteht keine Beeinträchtigung der psychischen Aktivität oder des Verhaltens, obgleich anfänglich eine kurze Phase von Verwirrung und Desorientiertheit auftreten kann.
• Kein Hinweis auf eine organisch bedingte psychische Störung wie Demenz oder eine körperliche Störung wie Epilepsie.
Differenzialdiagnostisch kommen also vor allem Verhaltensstörungen im Rahmen einer Demenz, eine dissoziative Störung oder eine Epilepsie in Frage.
Beim Pavor nocturnus bestehen nächtliche Episoden äußerster Furcht und Panik mit heftigem Schreien, Bewegungen und starker autonomer Erregung. Er findet meist während des ersten Drittels der Nacht statt. Es besteht hohes Verletzungsrisiko.
• Das vorherrschende Symptom ist ein- oder mehrmalige Episoden von Erwachen aus dem Schlaf, die mit einem Panikschrei beginnen und charakterisiert sind durch heftige Angst, Körperbewegungen und vegetative Reaktionen der Übererregbarkeit.
• Diese wiederholten Episoden dauern typischerweise 1 bis 10 Minuten und treten zumeist während des ersten Drittels des Nachtschlafs auf.
• Es besteht relative Unzugänglichkeit auf die Bemühungen anderer, den Pavor nocturnus zu beeinflussen und fast ausnahmslos folgen solchen Bemühungen zumindest einige Minuten von Desorientiertheit und perseverierenden Bewegungen.
• Die Erinnerung an das Geschehen ist gewöhnlich auf ein oder zwei fragmentarische Vorstellungen begrenzt oder fehlt völlig.
• Fehlen eines Hinweises auf eine körperliche Krankheit, wie Hirntumor oder Epilepsie.
Im Gegensatz zum Pavor nocturnus treten Alpträume nicht hauptsächlich während der ersten Nachthälfte, sondern zu jeder Zeit auf. Der Patient erwacht leicht daraus und hat detaillierte Erinnerung daran.
Eine weitere Differenzialdiagnose sind epileptische Anfälle.
Alpträume sind Traumerleben voller Angst und Furcht mit sehr detaillierter Erinnerung an den Trauminhalt.
• Aufwachen aus dem Nachtschlaf oder nach kurzem Schlafen mit detaillierter und lebhafter Erinnerung an heftige Angstträume, meistens mit Bedrohung des Lebens, der Sicherheit, oder des Selbstwertgefühls. Das Aufwachen erfolgt dazu zeitunabhängig, typischerweise aber während der zweiten Hälfte des Nachtschlafes.
• Nach dem Aufwachen aus ängstigenden Träumen wird die betroffene Person rasch orientiert und munter.
• Das Traumerlebnis und die daraus resultierende Schlafstörung verursachen einen deutlichen Leidensdruck.