Theriak ist eine Bezeichnung für verschiedene Arzneizubereitungen, deren Geschichte angeblich von König Mithridates IV Eupator bis in unsere Zeit reicht.
König Mithridates (um 100 v. Chr.) habe eine Arznei gegen Vergiftungen selbst erfunden, die zunächst als Mithridat bezeichnet wurde und der Vorläufer des Theriaks gewesen sein soll.
Später kam eine hohe Anzahl von Ingredienzien dazu, unter anderem Opium. Angeblich sollen Theriakrezepte bis zu 600 verschiedene Zutaten aufgewiesen haben, meist aber zumindest 60.
Wesentliche Zutaten waren Opium, Angelikawurzel, Baldiran, Honig, Wein und zu gewissen Zeiten Vipernfleisch. Bei der hohen Anzahl an Zutaten war Theriak auch sehr teuer. Eine Fälschung konnte da den Gewinn maximieren.
Um Fälschungen hintanzuhalten wurde mancherorts Theriak unter Anwesenheit von Ärzten, Apothekern und Würdenträgern in der Öffentlichkeit gebraut.
Besonderen Ruf genoss der venezianische Theriak. Da viele der nötigen Ingredienzien (z.B. Opium) über Venedig nach Europa kam, wurde Venedig zu einem Haupthersteller von Theriak. Auch die öffentliche Zubereitung wurde eingehalten.
Die verschiedenen Theriakrezepte sind einer rationalen Beurteilung durch mich eher nicht zugänglich. Vermutlich wollte man gegen jeden denkbaren Schaden ein magisches Gegenmittel beifügen. Ein Beispiel ist das Vipernfleisch gegen Schlangenbisse.
Angewendet wurde Theriak wie Galen schreibt gegen alle 3 Möglichkeiten, gegen die Gegengifte eingesetzt werden können: Gegen tödliche Gifte, gegen giftige Tiere und gegen Leiden, die infolge schlechter Diät (Lebensführung) entstehen.
Erstaunlich ist, dass man auch heute noch „Theriak“ sogar im Internet kaufen kann. Dabei handelt es sich um „Theriaka sine opio“, also ohne Opium (und vermutlich auch ohne Vipernfleisch).
Ein solches frei erhältliches Produkt hat z.B. folgende Rezeptur:
Angelikawurzel (40%), Baldrianwurzel (15%), Zimt (15%), Zitwerwurzelstock (15%), Cardamom (7,5%), Myrrhe (7,5%).