Zur Gattung Psillocybe/Kahlköpfe gehören die meisten, die psychoaktiv (psychedelisch) wirkende Substanzen Psillocybin und Psillocin enthaltenden Arten.
Am häufigsten zum Kauf angeboten wird Psillocybe cubensis/kubanischer Kahlkopf.
In gemäßigten Zonen, also auch in Mitteleuropa kommt Psillocybe semilanceata/spitzkegeliger Kahlkopf vor.
Bei einer Umfrage unter meinen Patienten entstand der Eindruck, dass diese Pilze in geringem Ausmaß verwendet werden. Wenn sie überhaupt verwendet werden, dann nur ein bis wenige Male. Relativ häufig brachte der Anwendungsversuch auch keine Wirkung, was mit einer mutmaßlich zu geringen Dosierung erklärt wird.
Meist kommt es zu einer geringen bis mäßgigen psychedelischen Wirkung, mit veränderter Wahrnehmung, optischen Halluzinationen und angenehm verändertem Erleben und Stimmung.
Unter meinen Patienten war keiner, der durch die Verwendung psychotisch geworden wäre. Zwei der Befragten kannten jeweils einen Menschen, der auch psillocybinhältige Pilze verwendet hatte und eine Psychose entwickelt hatte. Allerdings waren das in beiden Fällen Menschen die „Alles“ probiert hatten, so dass ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von psyllocibinhaltigen Pilzen und der Entwicklung einer Psychose daraus nicht abgeleitet werden kann.
Einige spezielle Fallberichte erfuhr ich allerdings bei meiner Befragung.
Psillocybe cubensis/kubanischer Kahlkopf zur Migränebehandlung
Ein Patient berichtete mir über die einmalige sehr wirksame Behandlung eines Migräneanfalls mit einer nicht psychokativ wirksamen Dosis von 0,2 – 0,5 g getrocknetem Psillocybe cubensis/kubanischer Kahlkopf.
Ein Patient berichtet mir von seinem Anwendungsversich von Psillocybe semilanceata/ spitzkegeliger Kahlkopf.
Er verwendete 70 g frischen Pilz. Dieser wächst von Mitte September bis Ende Oktober um Wien, wo er ihn auch geerntet habe.
Die Wirkung wird als sehr deutlich beschrieben. Alles habe sich magisch angefühlt, er habe sich mit der Natur verbunden gefühlt. Leichte Euphorie sei eingetreten und er habe das Gefühl innerer Einsichten gehabt. Dabei habe er Traumata wiedererlebt. Es sei zu einer Umdeutung in dem Sinne gekommen, dass er froh sein könne, in welcher doch guten Welt er lebt. Dass also Dinge gut ausgegangen sind, bzw. dass das traumatische Erlebnis eigentlich Voraussetzung von guten Entwicklungen war. Diese positive Sichtweise habe einige Monate angedauert. Es habe sich dadurch ein länger dauernder antidepressiver Effekt eingestellt.